Konzept von Omega
Dieses Kapitel erläutert das fundamentale Konzept von Omega zur Verwaltung der familienkundlichen Daten.
Karteikarten
Das Programm verwaltet die eingegebenen Personen auf Karteikarten. Dabei wird für jede reale Person eine Karteikarte angelegt. Beachten Sie bitte, dass dies von der Arbeitsweise derjenigen
Familienforscher abweicht, die eine Karteikarte pro Familie anlegen.
Welche personenbezogenen Daten in den
vorgegebenen Feldern und Freitext-Dokumenten abgelegt werden können,
ist im Abschnitt Eingabefelder nachzulesen. Es
können Millionen Karteikarten angelegt werden.
Auf der Karteikarte zu einer Person werden auch die Ehen und Kinder ausgewiesen.
Karteikarte in der klassischen Benutzeroberfläche:

Karteikarte in der integrierten Benutzeroberfläche:

Das obere Feld gibt die individuellen Daten zu Anna Maria ALTMEYER wieder, das
mittlere Feld führt die Verbindung zu ihrem Ehemann Johann THEOBALD
auf, im unteren Feld sind die Verknüpfungen zu ihren beiden Kindern Maria Susanna und
Catharina sichtbar.
Aus dem oben Gesagten ergibt sich,
daß Personen, die in einer Ahnentafel doppelt oder mehrfach
vorkommen (sogenannte Doppelahnen und Mehrfachahnen),
nur einmal eingegeben werden dürfen. Verschiedene Karteikarten
stellen für Omega verschiedene Personen dar, selbst wenn die Karteikarten in allen Daten
übereinstimmen. Im folgenden werden die Begriffe Karteikarte und Person synonym verwendet werden.
Verknüpfungen
Eine Person wird in ihr familiäres Umfeld eingebettet, indem ihre Eltern, ihre Ehepartner und ihre Kinder angegeben werden. Die folgende Abbildung veranschaulicht die Identität zwischen den realen Personen mit ihren Ehe- und Kindschaftschafts-Verbindungen einerseits und den Karteikarten und Verknüpfungen, die diese Personen und Ihre
Beziehungen repräsentieren, andererseits:

Omega erlaubt es, auf jeder Karteikarte Verweise auf die Karteikarten der bis
zu sieben Ehepartner und der bis zu sechsundzwanzig Kinder der durch
die Karteikarte dargestellten Person anzubringen. Darüberhinausgehende
Verweise sind weder nötig noch möglich. Verbindungen zwischen
beliebigen Karteikarten können hergestellt werden, können aber
auch offen bleiben (z.B. im Falle unehelicher Kinder, unbekannter
Ehepartner u.ä.). Insbesondere erfordert Omega weder die Eingabe von Ahnennummern noch vom Benutzer zu vergebende Personenidentifikationsnummern.
Beachten Sie, daß die einzigen verwandtschaftlichen
Beziehungen, die im Programm explizit eingegeben werden,
Eltern-Kind- und Ehepartner-Beziehungen sind. Dies genügt, um beliebige verwandtschaftliche Beziehungen zu repräsentieren (z.B. sind Cousins ersten Grades dadurch dargestellt,
daß die Eltern ihrer Eltern identisch sind, d.h. durch dieselben
Karteikarten repräsentiert werden).
Mögliche Nutzungen
Durch dieses Konzept kann Omega allen Anforderungen in Bezug
auf die familiären Beziehungen gerecht werden, in denen einzugebende Personen stehen
können. Zur Erläuterung werden hier vier Beispiele für mögliche Nutzungen von
Omega genannt:
- Bei der Ahnenforschung im engeren Sinne werden die direkten Vorfahren, d.h. der Proband, seine beiden Eltern, seine vier Großeltern, seine
acht Urgroßeltern und so fort erfaßt. Als Verknüpfungen werden die Eltern-Kind-Beziehungen zwischen dem Proband und seinen Eltern und zwischen allen seinen Vorfahren und ihren jeweiligen Eltern sowie die Ehepartner-Beziehungen zwischen den Vorfahren hergestellt.
- Bei der erweiterten Ahnenforschung werden alle Kinder samt Ehepartnern und Eltern und alle Ehepartner samt Eltern des Probanden und seiner Vorfahren erfaßt.
- Bei der Stammforschung werden ausgehend von einem Stammvater alle Nachkommen, die
den Namen forttragen, samt ihrer Familien eingegeben. Auch voneinander
unabhängige Stämme gleichen Namens oder eine
Materialsammlung zu einem Namen kann man anlegen.
- Ortsfamilienbücher enthalten eine Vielzahl von
Familien, die in verwandtschaftlichen Beziehungen stehen können, aber
nicht müssen. Es werden alle Personen aus den verschiedenen
Familien eingegeben und die bekannten Verbindungen hergestellt.
Insbesondere aus den beiden letztgenannten Beispielen geht hervor, daß
beliebige Personen eingegeben werden können, unabhängig davon, ob diese in
verwandtschaftlichen Beziehungen zueinander stehen oder nicht.
Verzeichnisse
Der Zugriff auf die eingegebenen Daten erfolgt in Omega über Verzeichnisse. Diese Verzeichnisse werden auf der graphischen Benutzeroberfläche in Form von Listen dargestellt, die Sie auf- und abscrollen können.
Von besonderer Bedeutung sind die Personenverzeichnisse. Personenverzeichnisse sind
(i.a. alphabetisch) sortierte Listen von Karteikarten.
Vom Programm werden die Personenverzeichnisse
- Alle Karteikarten/Personen,
- Zuletzt gesehene Karteikarten/Personen, und
- Markierte Karteikarten/Personen
automatisch bei Änderungen und Neuerfassungen von Personen auf dem laufenden Stand gehalten.
Auf Benutzeranfrage hin können darüber hinaus Ahnenverzeichnisse,
Spitzenahnenverzeichnisse, Rechercheergebnisse und Verzeichnisse
nichtplausibler Karteikarten sowie nach anderen Kriterien als Nachname/ Vorname sortierte Kopien von Personenverzeichnissen erstellt werden. Die benutzerdefinierten Verzeichnisse werden nicht
laufend aktualisiert und geben den Datenbestand zum Zeitpunkt ihrer Erstellung wieder.
Abgesehen von den Personenverzeichnissen existieren in einer Kartei folgende weitere
Verzeichnisse:
- Ortsverzeichnis,
- Nachnamenverzeichnis,
- Vornamenverzeichnis, und
- Berufsverzeichnis.
Diese werden automatisch auf dem aktuellen Stand gehalten.
Karteikästen
Die Karteikarten zusammen mit den Verzeichnissen bilden einen sogenannten
Karteikasten. Es können tausende Karteikästen angelegt werden.
Diese stellen voneinander unabhängige abgeschlossene Einheiten dar.
Das geschilderte Karteikartenkonzept ist auf den jeweiligen Karteikasten
beschränkt: Es können keine Verknüpfungen zwischen Personen in
verschiedenen Karteikästen hergestellt werden. Soll eine Karteikarte
zu derselben Person in einem weiteren Karteikasten auftauchen, so muß sie
dort noch einmal eingegeben werden oder mittels Gedcom-Import/ -Export dorthin transferiert werden.
Sinn des Karteikastenprinzips ist es, Personendaten nach ihrem
Verwendungszweck getrennt in verschiedenen Karteikästen zu halten. So
kann in einem Karteikasten die eigene erweiterte Ahnenforschung erfaßt
sein, während in einem weiteren Karteikasten Personendaten aus einem
Kirchenbuch eingegeben werden, um aus diesen ein Ortsfamilienbuch
zusammenzustellen.
Jeder Karteikasten wird über einen Karteibezeichner
genannten eindeutigen Namen von höchstens
acht Zeichen Länge identifiziert. Der Karteibezeichner darf nur die Buchstaben A-Z, die Ziffern 0-9 und die Zeichen - und _ enthalten. Achten Sie darauf, daß Karteien mit gleichem Karteibezeichner für Omega dieselbe Kartei sind, wenn Sie Karteien von anderen
Benutzern von Omega erhalten.
Jeder Karteikasten hat einen beschreibenden Namen (Titel), der
vom Benutzer beliebig vergeben werden kann, und eine beliebig lange
Beschreibung.
Ein Karteikasten wird auf Ihrer Festplatte als ein Satz von Dateien gespeichert. Die
Speicherung kann im Standard-Format oder im Format für große Datenmengen erfolgen.
Für die überwiegende Mehrheit der Anwender ist die Speicherung im Standard-Format ausreichend. Das Format für große Datenmengen wird seit Version 5.431 unterstützt. Anwender, die mit einer früheren Revision des Programms arbeiten,
werden daher Karteien im Format für große Datenmengen nicht lesen können. Das Standard-Format ist dagegen kompatibel mit allen Versionen von Omega.
Wie Sie einen neuen Karteikasten anlegen, ist in hier beschrieben.